Wenn du gefangen bist in einem Netz, das „Freundschaft“ heißt…

Ich nahm alles so hin wie es war. Jahre lang. Bedingungslos. Wir kannten uns seit wir Kinder waren, inzwischen wären es wohl nahezu 20 Jahre… Immer wieder kreuzten sich unsere Wege und immer wieder trennten sich diese – stets zur Erleichterung meiner Eltern oder auch einiger meiner Freunde. Es war wie eine Sommerliebe oft verläuft… schön für den Sommer, aber nicht stark genug oder vielleicht einfach zu intensiv für den Alltag, zumindest für meinen Alltag mit Schule, Abitur, Nebenjobs, Hobbies wie Kunst und keiner Dauerparty jedes Wochenende, keinen Datingmarathons und Alkohol.

Klar, jeder hat seine Art zu leben, seine Vergangenheit und seine persönliche Bedeutung von „Freiheit“ – und versteht mich nicht falsch – ich kritisiere keinen, der anders gelebt hat oder anders lebt, eher ermuntere ich euch! Tut das, was euch gut tut! Tut das, was ihr für richtig haltet! Lebt euer Leben ohne etwas später zu bereuen! Nur eins muss euch klar sein: Es ist euer Leben, das ihr so leben wollt – für einen anderen ist genau dieses vielleicht absolut nichts. Ganz und gar nichts. Doch so lange ihr das akzeptiert, so lange lebt ihr diese Freiheit; versucht ihr jedoch das Leben anderer so umzugestalten, so zu manipulieren und zu kritisieren, dass diese Menschen durch euren Einfluss unglücklich werden… was macht das aus euch? Das ist keine Freiheit mehr…

Nun führen uns die Wege vor einigen Jahren wieder zueinander… diesmal anders, wir wurden nicht nur Freunde, eher Familie, Schwestern… das könnte es am besten beschreiben. Und mein Verteidigungsmarathon vor allen Menschen ging weiter, doch das machte mir nie was aus… ich stand tief und fest hinter ihr und unserer Freundschaft, ich ermutigte sie, gab alles für die Freundschaft….

…erst zu spät merkte ich, wie sehr man sich in einem Menschen täuschen kann; wie sehr man selbst an eine Freundschaft glaubt und wie sehr dieser Glaube einen blenden kann. Auch wenn ich wohl die letzte war, die all das Falsche an dieser Freundschaft realisierte… auch wenn ich als letzte merkte, was es mir antat… doch bin ich froh, es lieber später als nie begriffen zu haben.

So oft hat sie mich manipuliert, mich belogen, mich betrogen, über mich Sachen erzählt, vor allen Leuten, die mich in keinster Art und Weise kennen. Sie hat mich von vorne bis hinten ausgenutzt, ob es zu Anfang mit Gästelisteplätzen oder Getränken auf meine Rechnung war, als ich im Club arbeitete, oder ob es um Aktivitäten außerhalb ging, bei denen sie oh! auf einmal kein Geld hatte – wobei Geld für spontanen Urlaub auf Kuba oder in London immer vorhanden war; oder ob es darum ging was zu unternehmen, wenn auf einmal keiner der aufregenderen Freunde Zeit hatte…Ich erinnere mich, wie nichts, das ich tat gut genug war, ob es bei der Wahl der Männer, die mir gefielen (diese wurden so mies gemacht, dass ich jeden einzelnen abgewiesen habe); ob bei der Art, wie ich es nicht nötig hatte, jedes Wochenende feiern zu gehen (und als die Spießerin abgestempelt wurde); ob es darum ging, keine Klamotten zwei Nummern zu klein anzuziehen (ich ziehe nun mal gerne Sachen an, die eher meiner Körperform entsprechen) oder wenn es darum ging, wie sehr ich meinen Job liebe, auch wenn dieser die meiste meiner Zeit in Anspruch nimmt („wofür machst du das?! Ich hab lieber mehr Freizeit, das solltest du echt mal überlegen mit dem Job!“)… nichts davon war gut genug in ihren Augen, nichts davon tat ich richtig…. Statt froh für mich zu sein, statt glücklich mit mir, statt sich zu freuen und mich zu unterstützen, wurde jeder kleiner Millimeter meines Lebens kritisiert und abgewertet… obwohl ich ihr Leben nicht nur vor anderen stets verteidigt habe, bis zum letzten Moment, sondern sie auch noch ermuntert hab – obwohl sie doch diejenige ist, die im Leben nichts vorzuweisen hat… aber ich werde jetzt nicht auf die Einzelheiten eingehen… so viel muss das Internet nicht wissen.

Es tut nur weh. Noch immer. Sie war wirklich ein Teil von mir. Ein Teil, der sich nun so anfühlt, als wurde er mir wegoperiert.

…und eigentlich wollte ich diesen Beitrag nicht mehr verfassen… doch erst vor wenigen Tagen las ich einen Artikel online von Focus „Manipulation bis in den Wahnsinn: So missbrauchen „Gaslighter“ ihre Opfer“.: „…vielen ist es tatsächlich nicht bewusst. Sie manipulieren aus dem eigenen geringen Selbstwertgefühl und aus der eigenen Ohnmacht heraus (…) mit einem kalten Blick auf ihren Vorteil und mitunter auch ohne Rücksicht auf Verluste…“ …und mir wurde klar, welchem Wahnsinn ich ausgesetzt war. Diese falsche Freundschaft hat scheinbar sogar einen Namen – das wusste ich bis dahin nicht! Bitte lest es euch durch… Nahezu jede Zeile, die dieses Phänomen beschreibt trifft auf mich in dieser Freundschaft zu. Und ich bin froh, dass ich den Mum hatte, mich dem Ganzen von heute auf morgen einfach zu entreißen…. es ist wirklich der blanke Psychoterror, den ich tagtäglich über mich geschehen ließ… und wofür? Es war wirklich zu oft der Fall, dass ich Kritik aussprach und statt diese zu akzeptieren, darüber zu diskutieren, wurde es von ihr so krass umgedreht, so oft hat sie gesagt „Aber unsere Freunde denken ganz genauso wie ich, du bist so komisch geworden… du bist dies… und du bist das… “ – so manipulativ und schamlos von ihr, dass ich an meinem Verstand und meiner Persönlichkeit zweifelte, an mir selbst, an meinem ganzen Leben, was mich wirklich in die tiefsten Abgründe führte, sodass ich wehrlos und ohne Schutz bei ihr Zuflucht suchte, immerhin meine „beste Freundin“… was jedoch das ganze natürlich nur verschlimmerte… jetzt und eigentlich schon vorher war mit klar: das kann nur irgendeine Art Selbstschutz sein… denn wie kann so jemand mit meinem recht vorzeigbaren Lebenslauf sonst umgehen bei dem angekränkeltem Selbstwertgefühl wie dem ihren… mich noch tiefer in die Grube stürzen, dass ich noch weniger von mir halte als sie tief in ihrem Innern von sich selber…

…jetzt bin ich frei. Jetzt geht es mir gut, auch wenn ich mir noch immer jeden Tag sagen muss, das ich mehr wert bin als das; dass ich nicht Schuld daran bin, dass all das, was sie vor allem in den letzten Jahren getan hat, so gerissen und schlimm war, dass ich einfach viel mehr wert bin und dass ich diese Freundschaft aufgeben musste nicht meine Schuld ist, sondern sie diese zerstört hat… durch ausnutzen, verletzten, manipulieren, Vorteile ziehen…

Ich liebe dich noch – du warst meine Familie… aber ich liebe mich viel mehr jetzt und das hab ich von dir gelernt. Ich hoffe, du verstehst einmal, was du an mir verloren hast, auch wenn es sicherlich nicht in den nächsten Jahren sein wird, zu sehr bist du von dir überzeugt und zu viel denkst du von dir, dass du nicht auf den Boden der Tatsachen kommen wirst und mich als Freundin so wertschätzt wie ich dich wertgeschätzt habe. Wie heißt es noch in dem Artikel: „Narzissten, die nach außen hin oft selbstbewusst und souverän wirken, leiden in Wirklichkeit unter einem geringen Selbstwertgefühl und brauchen ständige Zufuhr von außen, also Aufmerksamkeit, Lob und Anerkennung, um ihre Unzulänglichkeitsgefühle zu betäuben. Eine Psychotherapie kann helfen, um das Selbstwertgefühl zu stabilisieren und alte Kindheitswunden zu heilen, so dass irgendwann reifere, gleichberechtigtere Beziehungen aufgebaut werden können, in denen die Kontrolle des anderen nicht mehr im Vordergrund steht.“ Denk darüber nach…

Und für euch alle da draußen, lass euch von nichts und niemanden etwas sagen, nicht mal Freunde oder Familie! Lasst euch vor allem nicht runterziehen, nicht manipulieren, seid stark, seid tapfer – am Ende seid nur ihr für eure Taten und Gedanken zuständig! Liebt euch – mehr als alle anderen. Seid ihr selbst!

Der Weg ist das Ziel…

Und hier wäre ich nun… das Jahr 2016 hat angefangen und alle haben ihre Vorsätze, haben ihre Pläne für das Jahr, ihre Wünsche, ihre Vorhaben. Dieses ganze „Vorsätze fürs neue Jahr“ finde ich ja schon recht nervig – allein wegen meinem geliebten Fitnessstudio, das so überfüllt ist zur Zeit, dass du geradezu benebelt wirst vom ganzen Schweiß und Enthusiasmus der frischen Sport-Anfänger… Dabei zeigen die meisten Statistiken deutlich, dass solche Vorsätze doch nur maximal zwei Monate halten…

Doch ich überwinde mich. Dieses eine Mal. Dieses eine Jahr hab ich tatsächlich ein Vorsatz… nein, es hat nichts mit Sport zu tun (Sport gehört seit langem zu meinem Leben – trotz meiner Hoch- und Tief-Phasen Gewichte-mäßig ;P und ja die 8 Kilo, die ich seit Jahren versuche zu verlieren gehören zu meinem Dauer-Vorsatz). Und nein, es hat auch nichts mit Kinder kriegen, heiraten oder ein Haus bauen zu tun (klar, sowas ist nicht ausgeschlossen – wie meine Freundesliste bei Facebook zeigt, ist es sogar nichts ungewöhnliches, was in einem Jahr – oder weniger – passieren kann aber nein, das ist es auch nicht).

Ich sag es einfach: TADAAAA! Genau das hier. Genau diese Leidenschaft, die ich so lange für mich behalten hab, die ich mal als Teenager für mich entdeckt hatte, jedoch wieder aus den Augen verlor….diese Leidenschaft, die ich in all meine Seminar- und Abschlussarbeiten, in meine Projektarbeiten und Bewerbungen, in all die unzähligen Korrekturen von Arbeiten, in all meine Jobs und all meine Emails, SMS und Nachrichten gesteckt hatte… Schreiben.

Wie konnte ich nur so lang das aus den Augen verlieren?! So lange das in mir behalten?!… Es musste jetzt einfach raus… schon meine Instagram Posts sind bereits längere Zeit überflutet mit Text und diesen Hashtags (wie konnten wir nur ohne diese #hashtags vor 10 Jahren leben?!).

Nun bin ich froh, zurück gefunden zu haben. Ich werde versuchen, mir treu zu bleiben, die große weite Welt mit meinem Gedankengut und meine Kreativität zu bereichern und hoffentlich nicht zu langweilen – wer will schon was lesen, das schon hundert mal irgendwo gelesen wurde…. ich bin ein Neuling, daher seid gnädig mit mir…und wenn ihr Tipps, Kritik ,Anregungen und Ideen habt – immer her damit, ich bin mega dankbar!

Und nun, um dies abzuschließen, möchte ich mich gerne für die Aufmerksamkeit bedanken und euch eine wunderschöne Woche wünschen, gute Nacht und wir lesen uns bald!

Eure Lola